Tanzen, diskutieren und gehörlose Identitäten: eine Reise durch die Slowakei

Was heißt es heute, in der Slowakei gehörlos zu sein?

Im Rahmen des Austauschprogramms Deaf Journalism Europe (DJE) reiste das französische Team in die Slowakei, um die dortige taube Gemeinschaft kennenzulernen, die politische und kulturelle Landschaft des Landes zu erkunden und das Deafstudio zu besuchen.

Die Reise begann mit einer Geschichtsstunde: Burgen, Kommunismus und die EU. Von den Märkten in Bratislava bis hin zu Reflexionen über vergangene Regime haben wir entdeckt, wie die Vergangenheit die heutige Politik prägt, einschließlich der polarisierten Debatten über die Ukraine und den Aufstieg konservativer Stimmen.

Aber unser Fokus verlagerte sich schnell auf die taube Gemeinschaft. Wir besuchten einen traditionellen Gehörlosenball in Žilina, eine Feier der Eleganz und des Stolzes der Gehörlosen, organisiert von leidenschaftlichen Menschen, die an die Kraft des Zusammenkommens und der Tradition glauben. Die tauben Männer und Frauen waren perfekt gekleidet, tanzten, unterhielten sich und erzählten, was diese Orte für ihre Identität bedeuten.

Wir trafen langjährige Aktivisten und Journalisten und sprachen mit dem Präsidenten des Slowakischen Gehörlosenverbands, der seine Besorgnis über den mangelnden Zugang zu Bildung, Kommunikationsbarrieren und die Notwendigkeit der Einheit der Gehörlosen zum Ausdruck brachte.

Wo sind die jungen tauben Menschen? Diese Frage stellten wir Diana, einer ehemaligen Jugendverbandsleiterin, die offen über die mangelnde Motivation, die Anziehungskraft der Tschechischen Republik und die Notwendigkeit besserer Barrierefreiheit und Chancen in der Slowakei sprach.

Unsere Reise hat uns eine lebendige, engagierte Gemeinschaft gezeigt. Sie steht zwar vor Herausforderungen, ist aber auch reich an Geschichte, Kultur und unbekannten Geschichten.

Mediapi, Frankreich